Flucht – Trauma – Sucht: Die Spirale durchbrechen ,
Ein Projekt des Netzwerks für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN) stärkt die Suchthilfe für geflüchtete Menschen – mit einem besonderen Fokus auf Trauma, Aufklärung und kultursensibler Beratung.
Seit Januar 2024 setzt das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN) gemeinsam mit der Prisma gGmbH – Fachstelle für Suchtprävention – das Projekt "Flucht – Trauma – Sucht: Die Spirale durchbrechen" um. Ziel ist es, Suchterkrankungen im Zusammenhang mit Flucht- und Gewalterfahrungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, sowie betroffene Menschen beim Zugang zur Suchthilfe gezielt zu unterstützen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU und das Land Niedersachsen gefördert.
Projektsteckbrief
- Projekt: Flucht-Trauma-Sucht- die Spirale durchbrechen
- Träger: Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen
- Projektlaufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2026
- Gesamtausgaben: 0,9 Mio. EUR
- Fördersumme: 0,7 Mio. EUR
- Spezifisches Ziel: Stärkung und Weiterentwicklung der legalen Migration
Viele Geflüchtete greifen zur Selbstmedikation, ohne über die Risiken oder Hilfsangebote ausreichend informiert zu sein. Das Projekt reagiert darauf mit gezielter Aufklärung, mehrsprachigen Materialien und einer niedrigschwelligen Beratung, bei der Dolmetschende eingesetzt werden. So entstehen konkrete Zugänge für Menschen, die bisher kaum Unterstützung fanden.
Ein zentraler Bestandteil ist die enge Zusammenarbeit zwischen Fachkräften aus der Flüchtlingshilfe und der Suchthilfe. In gemeinsamen Workshops werden Kenntnisse zu Suchtverläufen, rechtlichen Fragen, Gesprächsführung und Selbstfürsorge vermittelt. Die Wirkung auf die bisherigen Schulungen war groß – allein 2024 fanden sieben Veranstaltungen für Fachkräfte statt.
Auch im direkten Kontakt mit Geflüchteten zeigt das Projekt Wirkung. In den psychosozialen Zentren des NTFN werden Konsumverhalten und Belastungen erfasst und geeignete Hilfen angeboten – vom Aufzeigen alternativer Strategien bis zur Vermittlung in Suchtberatung oder psychiatrische Behandlung.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der barrierearmen Gestaltung aller Materialien. Diese sind mehrsprachig, visuell unterstützt und in einfacher Sprache aufbereitet – ein wichtiger Schritt, um auch Menschen mit geringen Textkenntnissen oder psychischer Überlastung zu erreichen.
Weitere Informationen sowie aktuelle Workshopangebote sind über die Webseiten abrufbar.