Dock 10 – Ein sicherer Hafen für Schutzsuchende in Greifswald ,
Im Herzen von Greifswald bietet das Projekt "Dock 10" Schutzsuchenden aus Drittstaaten einen geschützten Raum für professionelle Beratung, psychosoziale Unterstützung und Begleitung beim Ankommen im Aufnahmeland. Das Ziel ist die Stabilisierung der Gesundheit und Lebenssituation Schutzsuchender, um sie zu befähigen, sich eigenständig im Aufnahmeland zurechtzufinden.
Das Projekt "Dock 10" ist in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald im Psychosozialen Zentrum für Asylsuchende und Migrantinnen und Migranten (PSZ Greifswald) angesiedelt und wird vom Kreisdiakonischen Werk Greifswald e.V. getragen. Am Meer gelegen, weist die für den Projektnamen gewählte Bezeichnung "Dock" auf eine Anlage in Werften und Häfen zum Warten von Schiffen hin.
Hafen Greifswald
Quelle: Kreisdiakonisches Werk Greifswald e.V.
Der Name steht symbolisch für das Anliegen, schutzbedürftigen Menschen einen sicheren Ankerplatz und einen Hafen zu geben. Im PSZ Greifswald können Schutzsuchende andocken, um Unterstützung, Stärkung und Orientierung für ihre Zukunft zu erhalten.
Gefördert durch den Asyl-, Migration- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union, bietet das Projekt umfassende psychosoziale Beratungs- und Unterstützungsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Schutzsuchenden zugeschnitten sind.
Projektsteckbrief
- Projekt: Dock 10
- Träger: Kreisdiakonisches Werk Greifswald e.V.
- Projektlaufzeit: 01.10.2023 bis 30.09.2026
- Gesamtausgaben: 1,9 Mio. EUR
- Fördersumme: 1,7 Mio. EUR
- Spezifisches Ziel: Stärkung und Weiterentwicklung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems
Die Angebote richten sich an Flüchtlinge aus Drittstaaten, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen sind, sowie an Personen mit anerkanntem Schutzstatus. Der Wirkungskreis des Projektes geht weit über die Grenzen der Stadt Greifswald hinaus und versorgt auch Schutzsuchende aus den umliegenden Städten und Landkreisen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der frühzeitigen Erkennung und gezielten Unterstützung von Menschen mit speziellen Bedarfen. Dazu zählen traumatisierte Personen, Alleinerziehende, unbegleitete Minderjährige, Schwangere sowie Menschen mit schweren psychischen oder körperlichen Erkrankungen.
Im Projekt werden Sozialberatung, psychologische Beratung, Psychotherapie und Traumatherapie sowie psychosoziale Gruppen, Kunsttherapie und eine Frauengruppe angeboten.
Das interdisziplinäre Team begleitet die Schutzsuchenden beim Ankommen und fördert die gesellschaftliche Teilhabe – von der Erstorientierung über die Vermittlung gesellschaftlicher Werte bis hin zur Unterstützung beim Zugang zu medizinischer Versorgung sowie Bildungs- und Freizeitangeboten. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheit und Lebenssituation der Menschen zu stabilisieren und sie zu befähigen, sich eigenständig in Deutschland zurechtzufinden.
Bei Bedarf werden alle Leistungen durch qualifizierte Kultur- und Sprachmittlerinnen und Sprachmittler unterstützt, um Barrieren abzubauen und eine umfassende Verständigung sicherzustellen. Die Sprachmittelnden werden vom PSZ-Team geschult und fachlich begleitet.
Beratungssituation mit Dolmetscher
Quelle: Kreisdiakonisches Werk Greifswald e.V.
Darüber hinaus sensibilisiert "Dock 10" Fachkräfte, wie Ärzte und Psychologen, für die besonderen Herausforderungen und Bedürfnisse der Zielgruppe, um eine fachgerechte und kultursensible Behandlung zu gewährleisten.
Da das Projekt Modellcharakter besitzt, wurde der Träger zur Sitzung des Begleitausschusses eingeladen.
Frau Hickstein, die Projektkoordinatorin, stellte das Projekt den Mitgliedern anschaulich vor und zeigte anhand konkreter Beispiele, welch zentrale Bedeutung die psychosoziale Betreuung für den Erfolg hat.
